Kinder aus Diabetes-Camp setzen in der Cottbuser Lagune auf Taucherbrille und Sauerstoffflasche
Im Rahmen des Diabetes-Camps des Carl-Thiem-Klinikums, konnten sich gestern zuckerkranke Kinder im Spaß- und Freizeitbad Lagune im Sporttauchen ausprobieren. Während des Camps sollen die jungen Diabetiker lernen, mit ihrer Krankheit umzugehen.
Erkranken Kinder an Typ-1-Diabetes ist das für sie und ihre Eltern eine erhebliche Lebensveränderung. Die jungen Patienten müssen auf ihre Ernährung achten, Blutzucker messen und Insulin spritzen. Dieses Jahr hat das Carl-Thiem-Klinikum Diabetes erkrankten Kindern im Alter zwischen zehn und 15 Jahren ein Ferien-Camp angeboten, in dem die Betroffenen den Umgang mit ihrem Handicap erlernen konnten. Dabei kam der Spaß nicht zu kurz. Die Kinder veranstalteten Spieleabende, machten Sport, besuchten den Tierpark und das Sport- und Freizeitbad Lagune. Nachdem die zehn Jungen und Mädchen bereits am Montag in der Schwimmhalle waren, wurden sie für Donnerstag erneut eingeladen.
Sylke Ziesche, Trainerin in der Lagune und der Tauchverein Lausitz-Aquanauten überraschte die Diabetiker mit der Möglichkeit, sich im Sporttauchen auszuprobieren. Mit Sauerstoffflasche, Maske und Flossen ging es zwei Meter in die Tiefe. Gleichzeit hatten die Kinder die Gelegenheit, ihre Schwimmstufe zu erneuern. „Tauchen galt lange Zeit als ungeeigneter Sport für Typ-1-Diabetiker“, erklärt Diabetesberater Armin Schreurs, der zusammen mit Carmen Piatyszek die Kinder die Woche betreut hat. Das kalte Wasser und die Anstrengungen während des Tauchens verbrenne schneller als vorhersehbar die zugeführten Kalorien. Ein Unterzuckerungs-Schock könne dann eintreten. Die Medizinerin Ulrike Thurm hat jedoch mit Kollegen Regeln erarbeitet, die Diabetikern sicheres Tauchen ermöglicht. Generell ist körperliche Bewegung gut für die Betroffenen.
„Die Blutzuckerwerte verbessern sich durch regelmäßigen Sport“ so Armin Schreurs. Vor der sportlichen Betätigung müssen Diabetiker jedoch weniger Insulin spritzen oder zusätzlich Kohlenhydrate zu sich nehmen, damit die Blutzuckerwerte nicht zu sehr absinken. „Darüber hinaus sollen die Kinder durch den Tauch-Nachmittag ein gutes Körpergefühl bekommen und selbstbewusster werden.“ Für den zehnjährigen Fabian ist die Überraschung gelungen. „Das hat riesen Spaß gemacht. Ich möchte nachher noch tiefer tauchen.“
Quelle: LR-Online | Vollständigen Artikel auf “ LR-Online “ lesen